Der ultimative Leitfaden für Microsoft Teams Direct Routing

Zeitgleich mit dem plötzlichen Wechsel zum Homeoffice während der globalen Pandemie haben viele Unternehmen versucht, ihre Arbeitsumgebung zu modernisieren. An vorderster Stelle dieses Trends steht die Notwendigkeit, die Kommunikation für weltweit verteilte Mitarbeiter zu optimieren.

In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Unternehmen ihre Telefonie-Infrastruktur mit Microsoft Teams Direct Routing modernisieren können. Im Folgenden werden wir darauf eingehen, wie Unified Communications mit Cloud-Telefonie, Microsoft Teams und Direct Routing funktioniert und erklären, wie Unternehmen den Umstieg auf Microsoft Teams Direct Routing selbst vornehmen können.

Inhalt

Warum Organisationen einen modernen Kommunikationsansatz brauchen

Unternehmen mit Mitarbeitern weltweit im Homeoffice benötigen eine sichere und zuverlässige Lösung für Kommunikation und Zusammenarbeit. Dies gilt insbesondere jetzt, da Remote Work zur neuen Norm werden könnte und Mitarbeiter sich nicht mehr jeden Tag persönlich sehen werden.

In der Vergangenheit war die traditionelle Business-Telefonie ausreichend, aber in der heutigen schnelllebigen digitalen Umgebung stoßen diese Lösungen an ihre Grenzen. Moderne Arbeitnehmer sind oft mobiler, ziehen häufig um und reisen, um Kunden oder Geschäftspartner zu treffen. Diese Situationen machen es zu einer Herausforderung, sich auf eine lokale Kommunikationsinfrastruktur zu verlassen.

Moderne Arbeitnehmer kommunizieren nicht nur überall, sondern wollen auch alle ihre Geräte nutzen können. Das liegt daran, dass viele Mitarbeiter den ganzen Tag über Laptops, Telefone, Tablets und andere Geräte benutzen und zwischen diesen Geräten wechseln wollen, um Gespräche in Echtzeit fortzusetzen.

Um diesen modernen Kommunikationsansatz zu verwirklichen, sind Unified Communications, Cloud-Telefonie und andere innovative Technologien erforderlich.

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Was ist Unified Communications?

Unified Communications (UC) bezieht sich auf einen  einheitliche Plattform, die Kommunikation und Zusammenarbeit digital ermöglicht. Unter anderem umfasst dies Sprachanrufe, Videokonferenzen, Instant Messaging (IM), Dateifreigabe und mehr.

Es gibt verschiedene Anbieter, die darauf abzielen, eine umfassende UC-Lösung bereitzustellen, wie Cisco Webex, RingCentral und GoToConnect. Nichtsdestotrotz kann nicht jede UC-Suite mit den Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Microsoft Teams mithalten 

Die effiziente Zusammenarbeit – insbesondere bei einer mobilen Belegschaft – ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal für Unternehmen. Denn, wenn Mitarbeiter über eine Vielzahl von Geräten, Anwendungen und Medientypen kommunizieren können, sind sie oft produktiver. Die Fähigkeit, nicht nur in Echtzeit über eine Vielzahl von Medien zu kommunizieren, sondern auch Dokumente über eine einzige Schnittstelle auszutauschen, kann die Mitarbeitererfahrung entscheidend verändern.

Eine effektive UC-Strategie bietet auch konsistente Erfahrungen, sodass sich Ihre Mitarbeiter jederzeit nahtlos über mehrere Kanäle und Standorte verbinden können. Die Einheitlichkeit stellt sicher, dass sich Benutzer schnell und einfach mit Collaboration-Workflows vertraut machen können, ohne sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Tools auseinandersetzen zu müssen. 

In geschäftlicher Hinsicht sind standardisierte und integrierte Tools auch viel einfacher zu verwalten. Fragmentierte Systeme erfordern ein breiteres Fachwissen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert und um etwaige Probleme zu beheben. Aus diesem Grund kann die Konsolidierung der Kommunikation in einer einzigen Plattform auch für IT-Teams enorme Effizienzgewinne erzielen.

Eine stabile UC-Plattform nutzt in der Regel eine integrierte Collaboration-Plattform wie Microsoft Teams und Cloud-Telefonie. Auf diese Weise können Unternehmen die Schwächen eines fragmentierten und isolierten Kommunikationstechnologie-Stacks beheben.

Was ist Cloud-Telefonie?

Mit Cloud-Telefonie oder Cloud-Calling können Sprachkommunikationsdienste über die Cloud und nicht über lokale Systeme bereitstellt werden. Auch wenn Mitarbeiter den Unterschied vielleicht nicht bemerken, werden bei der Cloud-Telefonie alle Daten sicher auf Cloud-Servern gespeichert, die über das Internet zugänglich sind.

Dieser Ansatz unterscheidet sich von der traditionellen Telefonie, bei derUnternehmen an jedem ihrer Bürostandorte ein physisches Telefonsystem (Private Branch Exchange, PBX) genutzt haben. Die PBX erfordert Räumlichkeiten wie einen Schrank oder einen Serverraum und Systemadministratoren mit Telekommunikationskenntnissen für die Wartung. Dieses lokale Telefonsystem kann oft auch eine Verbindung zu öffentlichen Telefonnetzen oder VoIP-Diensten für externe Telefongespräche herstellen, doch jede Änderung erfordert häufig ein Rerouting der Verkabelung und unterbricht die Arbeit der Mitarbeiter. 

Bei der Cloud-Telefonie werden alle Anrufe an eine extern gehostete PBX gesendet, die Anrufe über eine Reihe von Vermittlungsstellen leitet, um eine Verbindung herzustellen. Diese Routen können leicht in wenigen Minuten konfiguriert werden ohne, dass Sie sich sich bei Änderungen mit physischer Verkabelung befassen müssen. 

Cloud-Telefonie vereinfacht in vieler Hinsicht Arbeitsabläufe. Mussten Mitarbeiter früher beim Verlassen des Büros Anrufe noch auf ihr Mobiltelefon weiterleiten lassen, können sie nun dank Cloud-Telefonie nahtlos Anrufe von fast jedem internetfähigen Gerät aus tätigen und empfangen.

Cloud-Telefonie vs. Traditionelle PBX-Systeme

Zwischen traditionellen und Cloud-Telefoniesystemen bestehen einige wesentliche Unterschiede in Bezug auf Flexibilität, Kosten und Agilität.

Die meisten Cloud-Telefonie-Anbieter bieten Kommunikationsservices nach Bedarf an, sodass ihre Kunden weder Hardware noch -Software anschaffen, betreiben oder warten müssen. In der Vergangenheit mussten Unternehmen die benötigte Kapazität an jedem Bürostandort abschätzen und die entsprechende Hardware beschaffen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dank Cloud-Telefonie verbringen Organisationen weniger Zeit mit der Wartung der Telefonie, sodass ihre IT-Mitarbeiter sich auf andere wichtigere Aufgaben konzentrieren können.

Physische PBX-Systeme erfordern oft proprietäre Telefone, was Unternehmen an bestimmte Anbieter bindet. Mit der Cloud-Telefonie können Benutzer jedoch Anrufe über ihre Büro- oder Privatleitung von jedem geeigneten internetfähigen Gerät aus tätigen und empfangen. So können Mitarbeiter zum Beispiel ein Schreibtischtelefon im Büro, einen „Softphone“-Client auf dem PC zu Hause und ein Mobiltelefon unterwegs nutzen. Diese Kompatibilität ermöglicht den „Bring your own device“ (BYOD) Trend, bei dem Mitarbeiter auch von ihren privaten Geräten aus auf geschäftskritische Anwendungen zugreifen können.

Durch die Abkehr von lokalen Lösungen entfallen die Anschaffungskosten für Hardware und gleichzeitig reduzieren sich auch die laufenden Wartungskosten. Es sind weder physische PBX-Boxen, Handsets noch ein großes Team von IT-Experten erforderlich, um sicherzustellen, dass die Kommunikation reibungslos funktioniert. Cloud-Telefonie – die oft als Abonnement auf Nutzungsbasis abgerechnet wird – hilft Unternehmen auch dabei, nur für das zu bezahlen, was sie wirklich nutzen, anstatt eine übertriebene Kommunikationsinfrastruktur bereitzustellen, nur um auf mögliche Spitzenbelastungen vorbereitet zu sein.

Neben Kosteneinsparungen hat die Cloud auch den Vorteil, Unternehmenn agiler zu machen. Beispielsweise sind Cloud-Services nahezu unbegrenzt skalierbar , um den Anforderungen verschiedenster Nutzer gerecht zu werden. Traditionelle Systeme sind in dieser Hinsicht oft j in der Anzahl der externen Telefonleitungen oder sogar der maximal zulässige Anzahl interner Geräte beschränkt. Bei Standortwechsel oder Expansion, erleichtert die Cloud-Telefonie es Organisationen erheblich, sich schnell anzupassen.

VoIP und UCaaS

Bei der Suche nach neuen Telefoniesysteme stoßen Unternehmen häufig auch auf Voice over Internet Protocol (VoIP) oder Lösungen für IP-Telefonie. Obwohl diese Systeme ähnliche Vorteile wie die Cloud-Telefonie bieten sind sie doch immer noch nicht so umfassend wie UC-Lösungen, die viel mehr bieten als nur Sprachkommunikation. 

Die meisten Cloud-Telefoniesysteme hingegen sind Teil einer UC-Lösung, die umfassendere Kommunikations- und Collaboration-Services wie Instant Messaging (Chat), Web-Konferenzen, Video, Dokumenten- und Anwendungsfreigabe umfasst. Wenn diese Lösungen als Abonnement angeboten werden, werden sie auch als Unified Communications as a Service (UCaaS) bezeichnet.

Wie Microsoft Teams die Kommunikation optimieren kann

Viele Unternehmen nutzen bereits die integrierten Services von Microsoft Teams, wie zum Beispiel Instant Messaging, Videokonferenzen, sowie die gemeinsame Nutzung von Dokumenten und Anwendungen, um die Zusammenarbeit zu verbessern. 

Microsoft Teams ist für viele Organisationen von unschätzbarem Wert, da es sich nahtlos in andere Produkte von Microsoft integrieren lässt. Beispielsweise umfasst Office365 (Microsofts Cloud Office Suite) geschäftskritische Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint, OneNote, SharePoint und mehr. Dadurch können die Mitarbeiter sofort Dokumente innerhalb von MS Teams austauschen, ohne die Apps wechseln zu müssen.

Als Reaktion auf die globale Pandemie hat Microsoft unter Anderem ein erweitertes Kommunikations-Add-on für Microsoft Teams eingeführt. Mit diesem neuen Add-on können Organisationen Live-Events für bis zu 20.000 Personen veranstalten und interaktive Besprechungen mit bis zu 1.000 Teilnehmern führen. Zusätzliche Funktionen zur Personalisierung, Überwachung und Analyse, gewährleisten darüber hinaus eine positive Benutzererfahrung. Diese Funktionen können Organisationen dabei helfen, ihren Handlungsspielraum zu erweitern und das Beste aus der Teams-Suite herauszuholen.

Bis 2021 sollen laut Microsoft die meisten SIP-Telefone (Session Initiation Protocol) mit Teams kompatibel sein. Das SIP-Protokoll wird von den meisten UC-Plattformen und Mainstream-Anbietern wie Cisco, Yealink und Polycom verwendet. Das bedeutet, dass Unternehmen ihre vorhandenen Telefone möglicherweise nicht mehr durch teurere Microsoft-zertifizierte SIP-Telefone oder Skype for Business-Telefone (3PIP) ersetzen müssen. 

Da Microsoft seinen Marktanteil im Bereich der Unternehmenskommunikation zunehmend weiter ausbaut, wird der Einsatz von Microsoft-Produkten  als ganzheitliche Lösung immer verlockender. Tatsächliche überschritt Microsoft Teams die Marke von 75 Millionen aktive Nutzer pro Tag, während es zu Beginn der Pandemie noch rund 44 Millionen waren.

Externe Kommunikation ermöglichen

Zusätzlich zu den leistungsstarken internen Funktionen von Microsoft Teams kann auch externe Telefonie über Microsofts eigene PBX in der Cloud – das Phone System – in das Serviceangebot aufgenommen werden.

Microsoft Teams kann jetzt als ganzheitliche Lösung für Business-Telefonie eingesetzt werden, indem ein bestehendes PBX-Telefonsystem und die damit verbundenen Geräte und Kosten durch ein cloudbasiertes System ersetzt werden. Diese Lösung bietet dieselben internen und externen Funktionen für Sprachanrufe wie eine herkömmliche PBX, lässt sich aber nahtlos in die Microsoft Teams Suite integrieren.

Der Einsatz von Microsoft Teams Voice ermöglicht den Benutzern eine flexiblere und effektivere Kommunikation und Zusammenarbeit. Das liegt daran, dass Benutzer mit jedem Teams-fähigen Gerät Anrufe tätigen und empfangen können, unabhängig davon, wo sie sich befinden. Innerhalb der Schnittstelle von Teams können Benutzer auch Anrufe weiterleiten, übertragen oder aufzeichnen. Microsoft Teams kann daher die Produktivität der gesamten Organisation steigern.

Unternehmerisch betrachtet ist eine integrierte Plattform für die interne und externe Kommunikation deutlich einfacher zu verwalten. Beispielsweise können Organisationen an allen Standorten eine einheitliche Richtlinie einführen, was Komplexität reduzieren und Verwaltungskosten senken kann. Administratoren des Telefonsystems können über das gleiche Dashboard, das für die Verwaltung aller Aspekte von Microsoft Teams verwendet wird, auch Anrufoptionen steuern, Benutzer hinzufügen oder Änderungen an den Benutzereinstellungen vornehmen.

Bevor Unternehmen jedoch für ihre externen Anrufe zu Microsoft Teams migrieren können, müssen sie das Phone System an ein globales öffentliches Netzwerk anschließen.

Was ist Direct Routing für Microsoft Teams?

Direct Routing ist eine Möglichkeit, den Benutzern von Microsoft Teams eine PSTN-Verbindung (Public Switched Telephone Network, öffentliches Telefonnetz) einzurichten, damit sie externe Anrufe auf jedem Gerät mit Teams tätigen und empfangen können.

In der Regel werden interne und externe Telefongespräche über ein PBX-Telefonsystem geführt, welches sich üblicherweise in den Büroräumen befindet.

Microsoft Teams kann jetzt als Lösung für Business-Telefonie eingesetzt werden, indem ein bestehendes PBX-Telefonsystem und die damit verbundenen Geräte und Kosten durch ein cloudbasiertes System ersetzt werden, um PBX-Sprachanrufe innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu ermöglichen.

Um dies umzusetzen, benötigen Sie Folgendes:

  1. Das Microsoft Phone System (früher Cloud-PBX genannt). Dies ermöglicht die Anrufsteuerung und PBX-Fähigkeit in der Cloud mit Microsoft Teams.
  2. Ein- und ausgehender Anschluss des Microsoft Phone Systems an das öffentliche Telefonnetz (PSTN). Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
    • Microsoft Anrufpläne – Interne und externe Anrufe werden mit Microsoft als Ihrem PSTN-Carrier über Microsofts Preispläne für Inlands- und Auslandsgespräche abgewickelt. Diese sind tendenziell bei kleineren Organisationen beliebter.
    • Direct Routing – Verbindet das Microsoft Phone System mit dem PSTN, um Anrufe über einen bestehenden oder neuen externen Telefonieanbieter mit den entsprechenden Tarifen und Preisen abzuwickeln. Diese sind für größere Unternehmen mit mehreren Standorten interessant.

Diagram showing how LoopUp uses Direct Routing for cloud communications
LoopUp cloud communications diagram - microsoft teams direct routing

Lassen Sie uns die Unterschiede zwischen Microsoft Anrufpläne und Direct Routing ausführlich behandeln.

Microsoft Anrufpläne vs. Direct Routing

Microsoft Teams ist zwar intern einfach zu benutzen, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, externe Anrufe über das PSTN-Netzwerk einzurichten. Das PSTN umfasst alle über Vermittlungsstellen verbundenen Telefonnetze weltweit, die seit den Anfängen der Sprachkommunikation eingesetzt werden.

Microsoft Anrufpläne

Die erste Möglichkeit, Microsoft Teams mit dem PSTN-Netzwerk zu verbinden, ist über Microsofts eigene cloudbasierte Anrufpläne. Mit diesem Ansatz ist Microsoft der PSTN-Carrier für alle internen und externen Anrufe. Die Preise und Tarife für diese Anrufpläne hängen davon ab, ob sich Unternehmen für Tarife für Inlandsanrufe oder für Tarife für Inlands- und Auslandsgespräche entscheiden.

Während diese Anrufpläne eine schnelle und einfache Möglichkeit für kleinere Firmen sind, sich an das PSTN-Netzwerk anzuschließen, gibt es einige Nachteile in Bezug auf Abdeckung, Kosten und Support.

Zum einen ist die internationale Abdeckung begrenzt. Tatsächlich werden derzeit nur 16 Länder unterstützt. Das ändert sich ständig, daher lohnt es sich zu prüfen, ob die für Ihr Geschäft notwendigen Länder eingeschlossen sind. Internationale Unternehmen würden für jedes Land, in dem sie tätig sind, das aber nicht abgedeckt wird, separate Pläne benötigen.

Anrufgebühren sind ebenfalls ein Faktor, der, je nach Geschäftsanforderungen, zu berücksichtigen ist. Jeder Anrufplan bietet ein festes Kontingent an Anrufen, die teuer sein können und nur begrenzt flexibel sind, um den Bedürfnissen einer Organisation gerecht zu werden. Anrufpläne für internationale Gespräche kosten ab 27 € pro Benutzer pro Monat. Weitere Einzelheiten zu den Anrufgebühren finden Sie hier: Anrufpläne.

Und schließlich ist der fortlaufende Kundensupport begrenzt. Wenn Sie also nicht genügend interne Ressourcen zur Verwaltung der Telefonie haben, könnte dies ein Problem sein. Dies gilt insbesondere für große Organisationen mit komplexen Kommunikationsanforderungen.

Direct Routing für Microsoft Teams

Direct Routing ist eine weitere Möglichkeit, das Microsoft Telefonsystem über einen bestehenden oder neuen externen Telefonieanbieter mit dem PSTN zu verbinden. Der Anbieter stellt die notwendige Cloud-Infrastruktur zur Verfügung, um eingehende und ausgehende externe Anrufe an Microsoft Teams weiterzuleiten. 

MS Direct Routing hat einige Vorteile gegenüber den Microsoft Anrufplänen, insbesondere für größere Organisationen. Laut Industrieexperten werden 90 % der Unternehmen bis 2022 Direct Routing für die PSTN-Konnektivität nutzen. Das liegt daran, dass Direct Routing eine größere Flexibilität, eine breitere geografische Abdeckung, niedrigere Tarife und ein höheres Maß an Unterstützung bietet als die Anrufpläne.

Direct Routing ist flexibler, da Organisationen ihren eigenen Anbieter wählen können. Dies unterscheidet sich stark von Microsofts Anrufplänen, die strenge Beschränkungen für Carrier und Standorte vorsehen. Bei den Anrufplänen zum Beispiel sind bestimmte Pakete erhältlich, während viele Anbieter eine maßgeschneiderte Lösung erstellen können, die spezifischen Geschäftsanforderungen entspricht.

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Wie bereits erwähnt, gibt es Anrufpläne nur in begrenzten Regionen, weshalb internationale Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage sind, Microsoft Teams für jede Region, in der sie tätig sind, einzusetzen. Viele Anbieter von Managed Services verfügen jedoch über globale Netzwerke mit weltweiter Abdeckung, sodass Unternehmen ein System für Unified Communications in ihrer gesamten Organisation implementieren können.

In den meisten Fällen werden Organisationen mit einem Drittanbieter niedrigere Tarife erzielen können als mit den Microsoft Anrufplänen. Der Grund dafür ist, dass Unternehmen Größenvorteile verhandeln können, wenn sie einen einzigen Vertrag statt getrennter Verträge für jeden regionalen Carrier abschließen. Die Verwendung eines globalen Anbieters mit einem zentralisierten Kontingent an Gesprächsminuten ermöglicht es Unternehmen, überflüssige Minuten einzusparen oder das Aufladen von überzogenen Einzelkonten zu vermeiden.

calling plans vs direct routing loopup diagram

Schließlich kann ein Managed Service Provider zusätzliche Unterstützung und Expertise anbieten, um die Migration zu planen und die Mitarbeiter im Umgang mit Microsoft Teams auf den neuesten Stand zu bringen. Microsoft verfügt zwar über Ressourcen für die Umsetzung von Anrufplänen, doch dabei handelt es sich weitgehend um eine Do-it-yourself-Lösung. Aus diesem Grund ist Direct Routing, auch wenn es komplizierter klingt, mit Unterstützung eines vertrauenswürdigen Anbieters oft einfacher zu implementieren. Schauen wir uns einmal genauer an, wie die Implementierung abläuft.

Implementierung von Microsoft Teams Direct Routing

Unabhängig davon, ob eine Organisation Microsoft Teams bereits intern verwendet oder von einem anderen Kommunikationssystem migriert, ist die Implementierung von Direct Routing ganz einfach. Die Funktionsweise von Direct Routing kann jedoch abhängig vom Managed Service Anbieter variieren.

  1. Microsoft Teams intern einführen
  2. Zunächst sollten Unternehmen Microsoft Teams für die interne Kommunikation implementieren. Organisationen, die den Wechsel zu MS Teams noch in Erwägung ziehen, finden im Leitfaden von Microsoft Informationen. Wie wir bereits erwähnt haben, wird der interne Wechsel zu Microsoft Teams bereits enorme Vorteile in Bezug auf Kommunikation, Zusammenarbeit und Produktivität bringen.

    Selbst wenn Organisationen eine andere UC-Plattform wie Skype for Business verwenden, können beide Lösungen innerhalb kurzer Zeit gleichzeitig eingesetzt werden. Dadurch wird die Migration zu Microsoft Teams Direct Connect für viele Organisationen einfacher.

  3. Korrekte Lizenzen erwerben und einen Anbieter auswählen
  4. Wenn die Organisation bereits Teams intern eingeführt hat, müssen sie dann sicherstellen, dass ihre Lizenzen die Funktionen von Microsoft Sprachanrufen und des Microsoft Telefonsystems für jeden einzelnen Benutzer beinhalten. Weitere Informationen zu den Lizenzanforderungen von Microsoft finden Sie im nächsten Abschnitt.

    Unternehmen werden auch einen passenden Plan von einem externen Managed Provider benötigen. Bei der Umstellung auf Direct Routing ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, nach einem zuverlässigen Managed Service Provider zu suchen, der sich bei früheren Implementierungen bewährt hat. Der richtige von Microsoft zertifizierte Partner kann eine erfolgreiche Implementierung von Direct Routing für Microsoft Teams sicherstellen, indem er Entwicklung der Systemarchitektur, Systemintegration, Migration, Schulung, Support und mehr anbietet.

  5. SBC, SIP und Media Bypass konfigurieren
  6. Die meisten Implementierungen von Direct Routing funktionieren mit einem Session Border Controller (SBC), der auch als PSTN-Gateway bezeichnet wird. SBCs werden an die Grenze zwischen Netzwerken gekoppelt, um eine sichere Datenübertragung zwischen dem privaten Netzwerk und dem öffentlichen Internet zu gewährleisten. Ein cloudbasierter SBC muss so konfiguriert werden, dass Anrufe zwischen dem Microsoft Telefonsystem und dem Netzwerk des Service Providers korrekt weitergeleitet werden.

    Ausgehende Anrufe von MS Teams werden dann über das Internet an das Microsoft Telefonsystem gesendet, das die Anrufe an den SBC weiterleitet. Der SBC leitet die Anrufe dann – in der Regel über einen SIP-Trunk (Session Initiation Protocol) – an das PSTN-Netzwerk des Anbieters weiter. Der SBC leitet eingehende Anrufe auch an das Microsoft Telefonsystem und anschließend an jedes beliebige Gerät mit Teams weiter. Viele SBCs können den Datenverkehr überwachen und die Weiterleitung von Anrufen auf die Geschwindigkeit der Datenübertragung und die Servicequalität optimieren.

    Unter Umständen können Anbieter einen Media Bypass implementieren, um den Datenverkehr zu den Rechenzentren von Microsoft zu reduzieren und die Anrufqualität zu verbessern. Der Media Bypass funktioniert, indem Daten von Benutzern direkt an den SBC und nicht an das Microsoft Telefonsystem übermittelt werden. Dies verkürzt den Pfad des Medienverkehrs und die Anzahl der Hops, die zur Verbesserung der Systemleistung erforderlich sind, und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, bei Bedarf den Media Bypasss zu beenden.

    Obwohl Direct Routing kompliziert klingt, sollte ein Managed Service Provider auch während der Konfigurationsphase Hilfestellung geben können.

  7. Vorhandene Nummern portieren
  8. Während der Übergangsphase ist es wichtig, die Mitarbeiter so wenig wie möglich bei der Arbeit zu beeinträchtigen. Das bedeutet eine Portierung ihrer DID/DDI-Nummer – der individuellen Durchwahlen auf der alten PBX – in allen Ländern, in denen dies möglich ist, damit die Benutzer ihre bestehenden Telefonnummern behalten können.

    Wenn ein Land die Portierung von Nummern nicht erlaubt oder die Organisation einfach nur neue Nummern erhalten möchte, sollte der Managed Provider dazu in der Lage sein. Nach der Migration ist es auch einfach, neue Benutzer über die zentralisierte Schnittstelle hinzuzufügen.

  9. Mitarbeiter schulen
  10. Sobald die Übergangsphase abgeschlossen ist, sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter dahingehend schulen, das Beste aus Microsoft Teams herauszuholen. In vielen Fällen gibt es eine Reihe neuer Funktionen, die bei herkömmlichen PBX-Systemen fehlen, wie z. B. Integrationen für Office 365, standortbasierte Anrufweiterleitung, gleichzeitiges Klingeln, Warteschlangen, automatische Anrufvermittlung und vieles mehr.

    Wenn die Mitarbeiter diese neuen Funktionen erst einmal angenommen haben, werden viele Organisationen eine wesentliche Verbesserung der Produktivität feststellen können. Aus diesem Grund ist es entscheidend, einen Managed Provider zu wählen, der neben der Beratung bei der Implementierung auch Anwenderschulungen anbietet.

Lizenzanforderungen für Microsoft Teams Direct Routing

Da bei der Implementierung von MS Teams Direct Routing mehrere Komponenten eingebunden werden, ist eine Reihe von Lizenzen erforderlich. Im Allgemeinen müssen Unternehmen Lizenzen für Microsoft Teams, Sprachanrufe und das Telefonsystem erwerben, damit Microsoft Teams für Telefonie genutzt werden kann.

Jeder einzelne Benutzer benötigt eine Basislizenz für Microsoft oder Office 365, die hier erworben werden kann. Sie können auch einzelne Lizenzen zu Ihrem bestehenden Lizenzvertrag hinzufügen.

Das E3-Lizenzpaket von Microsoft enthält grundlegende Funktionen für die Zusammenarbeit in Teams, umfasst jedoch nicht Sprachanrufe und das Telefonsystem, die separat hinzugefügt werden können. Diese Lizenz kostet 31,50 € aber für Direct Routing fallen zusätzliche Gebühren an.

Die E5-Lizenz umfasst Teams, Sprachanrufe und das Telefonsystem in einem Paket. Organisationen erhalten also für 53,70 € pro Monat alle für den Einstieg erforderlichen Microsoft-Lizenzen.

Die F3-Lizenz, die früher die F1-Lizenz war, ist mit 8,40 € pro Monat die günstigste verfügbare Option. Dennoch werden die meisten Organisationen mehr als nur die grundlegenden Microsoft-Funktionen haben wollen, weshalb sich diese Option nur für die Unternehmen mit einem sehr begrenzten Budget eignet.

Microsoft bietet auch zahlreiche Zusatzlizenzen für fortgeschrittenere Funktionen an. Hier sind einige wichtige Optionen, die in Betracht gezogen werden sollten:

  1. Audiokonferenzen – ermöglicht es den Teilnehmern, an einem Teams-Meeting teilzunehmen, indem sie eine Nummer von einem „herkömmlichen“ Telefon aus wählen.
  2. Gebührenfreie Nummern – gebührenfreie Nummern für Audiokonferenzen, automatische Anrufvermittlung oder Warteschleifen
  3. Fortgeschrittene Kommunikation – Veranstalten Sie groß angelegte Live-Events und interaktive Meetings.

Es kann sich für eine große Organisation als kostengünstiger erweisen, ein Softwarepaket in einem Microsoft 365 Enterprise Plan zu kaufen. Denn wenn man mehrere Zusatzlizenzen einzeln statt als Teil eines Plans kauft, können die Gesamtkosten höher ausfallen.

Vor dem Kauf von Lizenzen ist es empfehlenswert, einen zertifizierten Partner von Microsoft zu konsultieren, um eine optimale Lösung für das Unternehmen zu finden. Denken Sie auch daran, dass der Managed Service Provider ebenfalls eine Lizenz- oder Abonnementgebühr erheben wird.

Die wichtigsten Vorteile von Microsoft Teams Direct Routing

Die meisten Initiativen zur Digitalisierung zielen darauf ab, IT-Software und -Prozesse auf einen gut integrierten und einheitlicheren Ansatz umzustellen, doch die Telefonie wird oft übersehen. Tatsächlich verwenden viele Unternehmen weiterhin uneinheitliche PBX-Hardware, die über ihre Büros weltweit verteilt sind.

Der Umstieg auf Microsoft Teams Direct Routing ist jedoch eine effiziente Methode, um Unified Communications zu ermöglichen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die Organisationen erwarten können.

Zentralisierung

Der Umstieg auf Microsoft Teams mit Direct Routing standardisiert die Kommunikation in der gesamten Organisation. Das bedeutet, dass Unternehmen eine einzige Telefonielösung nutzen können, um die Einhaltung von Vorschriften zu optimieren, den IT-Support zu zentralisieren und die Mitarbeiterschulung zu vereinfachen, da die gleiche Benutzererfahrung an allen Standorten weltweit geboten werden kann.

Einfachheit

MS Teams Direct Routing reduziert auch die Anzahl der notwendigen Lieferantenbeziehungen, indem mehrere Carrier durch einen einzigen Managed Service Provider ersetzt werden. Darüber hinaus können bestehende Nummern zur Cloud-Telefonielösung portiert und weltweit in der gesamten Organisation genutzt werden. Dadurch wird die Komplexität des Kommunikationstechnologie-Stacks der Organisation stark reduziert.

Agilität

Mit einer cloud-basierten Lösung muss das PBX-Equipment vor Ort nicht mehr standortübergreifend verwaltet werden. Somit ist es problemlos möglich, Benutzer zu Microsoft Teams hinzuzufügen, zu ändern oder zu entfernen, da sich die Belegschaft an die sich schnell ändernde Geschäftsumgebung von heute anpasst. Innovative Geschäftsmodelle wie Hot-Desking, mobiles Arbeiten und Homeoffice werden ebenfalls zu tragfähigen Optionen, wenn der Standort nicht mehr entscheidend ist.

Einheitlichkeit

Durch die Verwendung der gleichen Benutzeroberfläche von Microsoft Teams für die interne und externe Kommunikation können Unternehmen eine einheitliche Mitarbeitererfahrung bieten. Nahezu jedes Collaboration-Tool, von Videokonferenzen bis zur Dateifreigabe, ist von derselben Plattform aus zugänglich wie externe Telefongespräche. Dies kann eine produktivere Arbeitsumgebung ermöglichen, in die sich auch andere Geschäftsanwendungen und Microsoft-Produkte nahtlos integrieren lassen.

Zuverlässigkeit

Eine zentralisierte Telefonielösung ist für IT-Teams einfacher zu steuern und überwachen. Beispielsweise können globale Daten bezüglich der Nutzung helfen, Probleme zu lokalisieren und Anrufe umzuleiten, um die Kapazität besser zu verwalten. Dies gilt insbesondere für Managed Provider, die regionale Carrier-Redundanz mit Failover anbieten, falls Probleme mit einzelnen Carriern auftreten. Da das System an die Sicherheits- und Zugriffsbestimmungen von Microsoft gebunden ist, können Unternehmen außerdem sicher sein, dass ihre Kommunikation weiterhin wie erwartet funktionieren wird.

Kostensenkung

Lokale Telefonie-Hardware ist teuer und zeitaufwendig zu installieren und zu warten. Die Migration in die Cloud spart Zeit und stellt sicher, dass Organisationen nur für die Ressourcen bezahlen, die sie tatsächlich nutzen. Direct Routing ermöglicht auch Größenvorteile durch konsolidierte regionale Carrier in einem einzigen globalen Plan. Für die meisten Unternehmen, bei denen die Kommunikationstechnologie keine Kernkompetenz ist, kann die vollständige Migration zu MS Teams die Kosten senken und es den Mitarbeitern ermöglichen, den Fokus auf andere digitale Projekte zu legen.

Zusammenfassung

Das Homeoffice ist zwar schon seit einiger Zeit auf dem Vormarsch, aber die globale Pandemie hat die Umstellung erheblich beschleunigt. Da sich Organisationen durch die Einführung agilerer Geschäftsprozesse, die Schließung nicht ausgelasteter Büros und andere digitale Initiativen an mobile Belegschaften anpassen, sollten sie auch eine modernere Kommunikationsstrategie in Erwägung ziehen.

LoopUp ist ein Managed Service Provider und zertifizierter Microsoft Gold Partner, der es Organisationen ermöglicht, Microsoft Teams mit Direct Routing in unserem eigenen globalen Sprachnetzwerk zu nutzen. Mit 13 sorgfältig ausgewählten Tier-1-Carriern bietet das private globale Netzwerk von LoopUp regionale Carrier-Redundanz und eine Verfügbarkeit von 99,995 %. Dadurch wird sichergestellt, dass LoopUp eine zuverlässige Lösung für Unified Communications ist.

Als Anbieter für über 5.000 Unternehmen weltweit ist LoopUp bestens darauf vorbereitet, Unternehmen bei der schnellen Modernisierung ihrer Kommunikation und Zusammenarbeit zu unterstützen. Mit 15 Niederlassungen weltweit und einem mehrsprachigen Support rund um die Uhr hat sich das Unternehmen zu einem vertrauenswürdigen Anbieter für Lösungen im Bereich Kommunikation und Homeoffice entwickelt.

Mit der Einführung von Microsoft Teams Direct Routing und der Schaffung einer einheitlichen Kommunikationsplattform kann Ihr Unternehmen während der globalen Pandemie und noch lange danach wettbewerbsfähig bleiben.

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Zusätzliche Ressourcen